Urkunde vom 22. Juli 1207 mit Übersetzung

22. Juli 1207 - In nomine sancte et indiuidue trinitatis.
Im Namen der Heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit.

Ich Alveradis, durch Gottes Gnade Gräfin von Molbach, schenke zur Vergebung meiner Sünden und zur Erlangung der Barmherzigkeit des ewigen Vaters meinen Besitz in Neunkirchen, den ich von meinem Großvater und von meiner Mutter her rechtmäßig besitze, mit all seinem Zubehör, ausgenommen die Verwalter und die Hörigen, der Kirche von Nieder-Prüm, in der unsere Mutter (Gräfin Adelheid von Molbach) begraben liegt. Ich habe unseren Onkel, den Abt von Prüm, gebeten, daß er unsere Schenkung mit seinem Siegel und dem seines Klosters bestätige.

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Urkunde von 1208 mit Übersetzung
1208 - Im Namen der Heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit.

Ich Alveradis Gräfin von Molbach, gebe den lebenden und den zukünftigen Getreuen Christi bekannt, daß Graf Wilhelm von Jülich, mein erster Gatte, den Teil meines Erbes, der supernovale genannt wird, zwischen Eppenich und Bürvenich, dem Bach folgend, der Blia heißt, und der sich von Eppenich aus erstreckt bis zur Straße, die von Bürvenich nach Zülpich führt und die allgemein Burgstraße genannt wird, dem Kloster der hl. Maria und des hl. Nikolaus in Füssenich mit Angehörigen seiner Familie ohne mein Wissen geschenkt hat. Ich möchte nun nach dem Tode meines Gatten feststellen, daß dieses Erbe mir von meinen Eltern zukam, von denen es nach väterlichem Recht mir übertragen war. Nun unterstütze ich die vorgenannte Kirche, die gütig anerkennt, daß dieses Erbe von mir kommt, indem ich es ihr in tiefer Frömmigkeit frei von jedem Zehnt und ohne jede Einschränkung übertrage. Ich habe diese Stiftung unterzeichnet und mit meinem Siegel versehen und dadurch bekundet, daß die genannte Kirche mein Erbe gnädig in Empfang genommen hat und unter Strafe des Bannes das hier festgehaltene Recht ohne Widerspruch angenommen hat.

(Unter den Zeugen - Otto von Wickrath, der zweite Gemahl der Gräfin Alveradis)

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Urkunde von 1209 mit Übersetzung
1209 - Heinrich, von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Sachsen, (Bruder König Ottos IV.) belehnt den Grafen Wilhelm III. von Jülich. 

"Wir übertragen dem von uns geschätzten und uns getreuen Wilhelm, Grafen von Jülich, die Grafschaft Molbach mit dem Walde und all ihrem Zubehör ( comitatus de molbach cum nemore et universis attinentis ), ferner die Vogtei in Zülpich mit dem Hochgericht und dem Zubehör, ferner die Güter der Pfalz in Zülpich und außerhalb derselben den Pfalzbezirk der Marienkirche mit dem Patronatsrecht an dieser Kirche, alles Güter, die schon der hochedle Graf Wilhelm von Jülich, der Onkel des vorgenannten Grafen, vom Pfalzgrafen Konrad (+1195) und dann von uns zu Lehen hatte.

Wir stellen fest, daß kein anderer an den Gütern irgend ein Recht hat, und es soll sich niemand erkühnen, den genannten Grafen, unseren Getreuen, oder auch seine rechtmäßigen Erben in diesen Gütern zu behelligen oder auf irgendeine Weise zu stören."

Beurkundet und besiegelt im Jahre 1209

23. Nov. 1368- Pfalzgraf Rupert belehnt den Herzog Wilhelm von Jülich mit dem gleichen Lehen 
26. April 1512- Pfalzgraf Ludwig stellt an die Herzöge von Jülich die gleiche Belehnungsurkunde aus. 
Daneben fanden noch weitere Belehnungen statt z. B. in den Jahren 1382, 1407 und 1609.

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Die Originale befinden sich im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf.